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Stellenanzeigen richtig lesen

Bei der Bewerbung auf eine Stelleninserat ist die Konkurrenz groß. Wer die Stellenanzeige richtig deutet, kann sein Anschreiben zielgerichteter gestalten und verbessert damit seine Chancen, sich von Mitbewerbern abzuheben. Beobachten Sie den Stellenmarkt über einen längeren Zeitraum um Einschätzen zu können, was üblich und was außergewöhnlich ist. Eine Stellenanzeige ist nicht zuletzt die Visitenkarte eines Unternehmens die Auskunft gibt über Unternehmenskultur und Corporate Identity.

Die Stellenanzeige unterteilt sich in der Regel in folgende Abschnitte:

  • Selbstdarstellung des Unternehmen ("Wir sind ...") mit Informationen zu Branchenzugehörigkeit, Leistungsprogramm sowie Größe, Marktstellung und Standort der Firma
  • Stellenbeschreibung ("Wir suchen ..."): beinhaltet Stellenbezeichnung, evtl. Eintrittstermin und Aufgabengebiet,
  • Anforderungskatalog ("Wir erwarten ..."): nennt die geforderte Ausbildung, Berufserfahrung, Qualifikationen etc. Wichtige Qualifikationen (Muss-Anforderungen) werden meist zuerst aufgeführt.
  • Leistungsangebot des Unternehmen ("Wir bieten ..."): informiert über (besondere) Leistungen des Unternehmens wie Gehaltsmodalitäten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Dienstwagen etc.
  • Hinweise zum Bewerbungsablauf ("Wir bitten ..."): Informationen welche Art von Bewerbung erwünscht ist (Online-Bewerbung, Kurzbewerbung etc.), Angaben zur Bewerbungsfristen sowie ggf. Kontaktangebot per Telefon.

Überlegen Sie beim Griff zum Telefonhörer genau, wie Sie das Gespräch gestalten wollen (siehe auch Telefoninterview) bzw. überlegen Sie sich präzise Frage. Anrufe, die nur dazu dienen, angerufen zu haben, sind als solche schnell enttarnt und der Einstiegssatz in Ihrem Anschreiben "Wie telefonisch mit Ihnen besprochen ..." weckt dann beim Angesprochenen eher negative Erinnerungen.

Muss- und Kann-Kriterien

Stellenanzeigen enthalten Maximalanforderungen, die in der Regel von keinem Bewerber zu 100 Prozent erfüllt werden können. Es ist deshalb nicht schlimm, wenn man der einen oder anderen Anforderung nicht entspricht. Wichtig ist es aber, die so genannten Muss-Kriterien zur erfüllen. Sie erkennen diese anhand von Formulierungen wie "Sie haben ...", "Sie sind ...", "... wird vorausgesetzt", "Voraussetzungen sind ...", "Erforderlich sind ..." usw.
Kann-Kriterien drücken sich demgegenüber aus durch Formulierungen wie "idealerweise", "von Vorteil", oder "wünschenswert".

Wenn Sie die Muss- und Kann-Voraussetzungen nicht eindeutig zuordnen können, sollten Sie telefonisch nachfragen um sicherzugehen, ob sich eine Bewerbung lohnt.

Die Stellenanzeige als Vorlage für das Anschreiben

Alle Anforderungen, die als wichtig erkannt wurden, sollten im Anschreiben eingearbeitet und möglichst mit kurzen Beispielen belegt werden. Der Personaler muss bereits nach einem kurzen Überfliegen des Anschreibens anhand von Schlüsselbegriffen die Eignung des Bewerbers erkennen und sich in seinem Anliegen "verstanden" fühlen.

Um das Anschreiben entsprechend zu gestalten, können Sie wie folgt vorgehen:

  • Notieren Sie sich die Schlüsselbegriffe in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit.
  • Schreiben Sie darunter stichpunktartig, ob und inwiefern Sie die einzelnen Anforderungen erfüllen.
  • Formulieren Sie im Anschluss hieran den Text des Anschreibens. Sollten Sie Schwierigkeiten beim Ausformulieren haben, kann auch eine ausformulierte Liste erstellt werden.

Sperrvermerk

Bei so genannten Chiffre-Anzeigen ist meist nicht erkennbar, ob es sich um ein unseriöses Angebot handelt oder aber die Konkurrenz nicht auf eine Ausweitung des Geschäftsfeldes aufmerksam gemacht werden soll. Um zu verhindern, dass man sich beim eigenen Arbeitgeber bewirbt, kann man einen Sperrvermerk auf der Bewerbung anbringen. Damit teilt man dem Verlag oder der Online-Jobbörse mit, an welche Firmen die Bewerbung nicht weitergeleitet werden darf.